Hannover, 15.4.24
Wir erhalten zur Zeit Presseanfragen zur Wertigkeit von Maßnahmen während der Pandemie.
Die in der DGHM vereinigten Wissenschaftler:innen sehen sich der Wissenschaftlichkeit ihres Arbeitens verpflichtet und viele der Wissenschaftler:innen haben Studien zur Infektionsprävention durchgeführt, bzw. führen diese auch weiterhin durch.
Die Einschätzung einzelner Schutzmaßnahmen zu Beginn und im weiteren Verlauf der Pandemie, ihrer Angemessenheit und die Einschätzung ihrer Wertigkeit für kommende pandemische Situationen erfordern eine detaillierte wissenschaftliche Betrachtung. Ein hochkomplexes Geschehen lässt sich nicht durch kurze Bewertungen einzelner Maßnahmen erklären noch vorhersagen.
Mittlerweile stehen zahlreiche und leicht zugängliche Studien zur Verfügung, die die Wirksamkeiten der aufgeführten Maßnahmen weltweit und für Deutschland für bestimmte Kontexte sowie auf Bevölkerungsebene sicher nachgewiesen haben.
Die Entscheidungen für Zeitpunkte und Maßnahmen, und -kombinationen wurden und werden auch weiterhin politisch entschieden.
Eine zukünftige wissenschaftliche Evaluierung aller Maßnahmen und ihrer Effektgrößen auf die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2, die Erkrankungslasten und Belastungen des Gesundheitssystems, das Schulsystems, die Mortalität, die Morbidität an postinfektiösen Syndromen, Behandlungsmöglichkeiten oder über lange Zeit anhaltende Infektionsprävention halten wir für wünschenswert und beteiligen uns auch gerne daran.
Eine einfache Einschätzung einzelner Maßnahmen im Sinne von „Maßnahme A war gut und Maßnahme B war überzogen“ halten wir hingegen bei der hohen Komplexität des zurückliegenden pandemischen Geschehens für nicht sinnvoll.